Staatliches Gymnasium "Hermann Pistor" Sonneberg

Schulkonzept
1. Ziel der gymnasialen Ausbildung
Das Ziel des Gymnasiums ist es, die Schüler zum Hochschulstudium zu befähigen.
Voraussetzungen dafür sind wissenschaftliche Grundlagen, ein umfangreiches Fachwissen, eine breite Allgemeinbildung und die Beherrschung von Schlüsselkompetenzen. Die Schüler sollen zum selbstständigen und vernetzten Denken und Arbeiten befähigt werden.
Die Lehrer am Staatlichen Gymnasium „Hermann Pistor“ verstehen ihren Auftrag nicht nur in der Vermittlung von Wissen, sondern tragen auch zur Ausbildung der Schüler zu selbstständigen Persönlichkeiten bei, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind. Die Schüler werden angehalten, in kritischer Offenheit an ökonomischen, wissenschaftlichen und kulturellen Prozessen mitzuarbeiten.
2. Grundlagen der Arbeit
Die Arbeitsgrundlage aller an der Ausbildung der Schüler Tätigen sind die Gesetze und Verordnungen in der jeweils gültigen Fassung. Die Lehrer sind die Hauptverantwortlichen für die Bildung und Erziehung in der Schule. Das Schulkonzept ist eine Grundlage für die gesamte achtjährige Ausbildung am Gymnasium und wird ständig vervollständigt und weiterentwickelt.
3. Gebäude-Situation und sächliche Ausstattung
Aufgrund der großen Schülerzahl muss der Unterricht in zwei Gebäuden erteilt werden.
In der Lohauschule werden die Klassen 5 bis 7 unterrichtet. Es ist zu erwarten, dass das Gymnasium mittelfristig mindestens vierzügig bleiben wird. Das Gebäude Lohauschule ist grundhaft saniert. Die baulichen Bedingungen in der „Baracke“, die zur Esseneinnahme genutzt wird, wurden durch Eltern mit dem Einbau einer größeren Ausgabeluke und Renovierungsarbeiten verbessert. Die Drei-Felder-Turnhalle an der Lohauschule befindet sich in einem guten Zustand. Im Gebäude Lohauschule können drei interaktive Tafeln genutzt werden.
Im Hauptgebäude Dammstraße werden die Schüler der Klassen 8 bis 12 unterrichtet. Außerdem befindet sich dort der Sitz der Schulleitung. Das Gebäude hat einen Neubau (Westflügel) mit sieben Fachräumen für die Naturwissenschaften und Musik. Auch dieses Haus ist grundhaft saniert. Im Gebäude Dammstraße können sieben interaktive Tafeln genutzt werden. Für alle Schüler findet der Sportunterricht in der Dreifelder-Turnhalle an der Lohauschule oder im renovierten Stadion der Stadt Sonneberg statt.
Der Speisesaal kann durch eine Trennwand geteilt aber nur zu bestimmten Zeiten als Schulaula genutzt werden. Da im vorderen Teil die Essenausgabe der angeschlossenen Schulküche erfolgt, eignet sich der Speisesaal z.B. nicht dafür, dass alle Schüler eines Abiturjahrganges dort ihre schriftlichen Prüfungen schreiben können.
4. Unterricht
Das Gymnasium verlangt spezifische Lerntechniken und unterschiedliche Lern- und Lehrformen (Frontalunterricht, Partner-, Gruppenarbeiten, offene Lernformen, Referate, unterschiedliche schriftliche und mündliche Darstellungsformen und ihre angemessene Präsentation u.a.). Dazu werden die Schüler im Fachunterricht angeleitet. Die Hauptverantwortung des Fachunterrichts hat der jeweilige Fachlehrer.
Im Rahmen der Seminarfachstunden lernen die Schüler selbstständig zu recherchieren, überzeugend zu präsentieren und die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens kennen.
Grundsätzlich sind Schul- und Hausaufgaben in sauberer und ordentlich gegliederter handschriftlicher Form anzufertigen, auf eine korrekte Heftführung wird Wert gelegt. Davon unabhängig ist je nach den Erfordernissen des Unterrichts die Anfertigung von Haus- oder anderen Arbeiten mit Hilfe des Computers möglich.
Die Schüler werden zu einem sowohl kritischen als auch kreativen Umgang mit Medien, vorzugsweise den elektronischen Medien v.a. im Medienkundeunterricht der Klassen 5 bis 10, angeleitet. Die Nutzung klassischer Druckmedien wie Wörterbücher wird in altersangemessener Weise geübt, dazu gehört auch die Fähigkeit zur Orientierung in einer Bibliothek. Die Schüler besuchen die Stadtbibliothek und können im Gebäude Dammstraße und in der Lohauschule die Schulbibliotheken nutzen.
Die Schüler werden im Fachunterricht auf alle relevanten Leistungsnachweise und Prüfungen inhaltlich und methodisch vorbereitet. Alle Wertungsmaßstäbe, die an die zu erbringenden Leistungen gelegt werden, werden seitens der Lehrer sachlich angemessen, altersgemäß und transparent gestaltet. Dies gilt für mündliche wie für schriftliche Formen der Leistungsbewertung. Den Schülern ist auch die Bewertung ihrer Mitarbeit zur Kenntnis zu bringen. Grundsätzlich sollen alle Schüler zu einer positiven Grundeinstellung gegenüber dem Lernen ermutigt werden.
Nach Vorgabe der entsprechenden Regelungen werden innerhalb einer Jahrgangsstufe Vergleichsarbeiten geschrieben. Die Teilnahme an landesweiten Vergleichsarbeiten oder externen Evaluationen dient als Rückmeldung über den erreichten Kenntnisstand.
In den Fachkonferenzen behandeln die Lehrer Interna des Unterrichtsfaches und beraten, inwiefern für das jeweilige Fach die Lernvoraussetzungen und die Unterrichtsqualität gesichert und verbessert werden können, bereiten die Teilnahme an Projekten und Wettbewerben vor und werten die erreichten Ergebnisse aus. In den Fachkonferenzen werden auch die Inhalte von Weiterbildungen besprochen und die Stoffverteilungspläne zwischen den einzelnen Fachlehrern abgestimmt.
Zu Beginn des Schuljahres 2009/2010 wurde für die Jahrgangsstufe 5 die Reform der Sekundarstufe I und für die Jahrgangsstufe 11 die Reform der Sekundarstufe II eingeführt. Beide Reformen wurden durch die Lehrer inhaltlich und organisatorisch vorbereitet. Konzepte für das Fach „Mensch Natur Technik“, die Einführung der zweiten Fremdsprache ab Klasse 5, den bilingualen Unterricht und den Wahlpflichtbereich in den Klassen 9 und 10 (Darstellen und Gestalten, Gesellschaftswissenschaften, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und Spanisch als dritte Fremdsprache) sind ausgearbeitet.
5. Schule als Sozialraum
Die Beratungslehrer und die Vertrauenslehrer bieten Schülern aller Jahrgangsstufen kompetente Beratung in Fragen der Schullaufbahn und bei persönlichen Problemen an.
Die Schüler der 5. bis 7. Klassen haben die Möglichkeit, bei ausreichender Stundenkapazität an der Hausaufgabenbetreuung teilzunehmen.
Weiterhin werden über die Schulbezogene Jugendarbeit Arbeitsgemeinschaften (Bereich Sport, Kabarett und Theater, Schulband u.a.) angeboten, die jährlich nach den Wünschen der Schüler und den Möglichkeiten der AG-Leiter eingerichtet werden.
Die Schule kann ein besonderes Engagement oder herausragende Leistungen Einzelner im Zusammenhang mit dem schulischen Leben bzw. dem Unterricht öffentlich würdigen, z.B. durch Anerkennungen und Preisverleihungen.
Begabte Schüler sollen durch geeignete Maßnahmen besonders gefördert werden, die sich sowohl im Fachunterricht und durch Arbeitsgemeinschaften als auch in der Wahrnehmung von Fördermöglichkeiten mit anderen Bildungsträgern, z.B. über die Schulbezogene Jugendarbeit, ergeben.
Ebenso wird den Schülern, die durch unverschuldete Schwierigkeiten an der erfolgreichen Teilnahme am Unterricht gehindert sind, z.B. durch lange Krankheit, bei der Bewältigung dieser Probleme geholfen.
Die Schüler der Klassen 5 beteiligen sich am Projekt „Kennenlernen“, das auch zur Festigung der sozialen Bindung der jeweiligen Klasse dient. Schüler der Klassen 8 nehmen am Schülerfreiwilligentag und Schüler der Klassen 7 nehmen am Lungentag teil.
6. Projekte
Sorgfältig durchdachte Projekte werden in allen Jahrgangsstufen angeboten und ständig fortentwickelt, um den aktuellen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden.
Erfahrungsgemäß bringen Schüler von der Grundschule unterschiedlich ausgeprägte Fertigkeiten und Wissensstände in das Gymnasium ein. Deshalb wird im ersten gymnasialen Schuljahr auf die Angleichung dieser Unterschiede Wert gelegt. Im Projekt „Lernen lernen“ werden die Schüler der Klassen 5 an die Arbeitsweise in einem Gymnasium herangeführt. In einem angemessenen Zeitraum, der zeitlich individuell geprägt sein kann, werden die Schüler zu selbstständigem und systematischem Lernen befähigt.
6.1. Fachbereich Naturwissenschaften und Mathematik
Das Fach Medienkunde führt in die Arbeit mit der Informationstechnik ein.
Die Schule verfügt über zwei modern eingerichtete Computerkabinette im Gebäude Dammstraße und ein Computerkabinett aus dem Jahr 2009 in der Lohauschule.
Die Schüler werden zur Teilnahme an Wettbewerben in den Fächern Mathematik, Chemie, Biologie, Physik und Informatik angeregt.
Der CAS-Rechner wird ab Klassenstufe 9 benutzt. Schüler nehmen an der Mathematikolympiade und am Känguru-Wettbewerb teil.
6.2. Fachbereich Sprachen
Die Fachkonferenzen Deutsch und Fremdsprachen (En, Fr, Ru, La, Sn) arbeiten an der Weiterentwicklung des Sprachunterrichts, v.a. am Konzept unter den Bedingungen einer zweiten Fremdsprache in den Klassenstufen 5 und 6 und dem bilingualen Unterricht in den Klassen 9 und 10.
Film- und Theatervorstellungen in englischer Sprache finden im Rhythmus von zwei Jahren statt.
Jährlich wird für die Klassenstufe 11 die Englandfahrt in Verbindung mit der Studienfahrt nach Dresden und für die Klassen 10 die Romfahrt organisiert. Die Schülerinnen und Schüler der Russischkurse besuchen das Spezialitätenrestaurant in Gleicherwiesen.
Schüler der 6. Jahrgangsstufe nehmen am Vorlesewettbewerb teil.
Die Fachkonferenz Deutsch und Fremdsprachen streben den Einsatz von zeitgemäßer Technik (elektronische Wörterbücher für den Unterricht und in Prüfungen) an.
An der Schule können sich die jüngeren Schüler in der Arbeitsgemeinschaft „Theaterlust“ und die älteren Schüler im Kabarett „Abi(Tor)Tour“ künstlerisch betätigen.
6.3. Fachbereich Kunst/Musik
An der Schule existieren zwei Chöre (Kleiner Chor 5-7, Großer Chor 8-12), die sich an Chortreffen und regionalen Höhepunkten beteiligen. Die Schüler der Klassen 5 besuchen im Rahmen der Instrumentenkunde die Musikschule des Landkreises Sonneberg. Alle Schüler der Klassen 8 besuchen das Gospelkonzert.
Am letzten Schultag im Dezember findet ein Weihnachtskonzert von Schülern für die Klassenstufe 5 und 6 statt. Jedes Jahr zeigen die Schüler im Frühlingskonzert ihr vielfältiges künstlerisches Können.
6.4. Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
In jedem Jahr nehmen Schüler am Geografie-Wettbewerb teil, für die 5. und 6. Klassen findet im Naturkundemuseum Coburg ein Projekttag statt.
6.5. Fachbereich Sport
An der Schule existiert ein durchgängiges Konzept „Alpines Skifahren“ für die Klassenstufen 7, 9 und 12. Zeitlich parallel nehmen alle Schüler der Klassen 7, die nicht zum alpinen Skilaufen fahren, am Projekt „Fit und aktiv im Winter“ teil.
Es wird angestrebt, dass Schüler und Mannschaften zahlreich an sportlichen Wettbewerben (Jugend trainiert für Olympia, Staffellauf, …) auf allen Ebenen teilnehmen.
6.6. Betriebspraktika
In der 9. und 10. Klasse wird je ein einwöchiges Betriebspraktikum zur Berufsorientierung von den Schülern besucht. In der Kursstufe werden Informationsveranstaltungen und Projekte zur Studienvorbereitung angeboten. Schüler der Klassen 8 und 9 nehmen über das Sonneberger Ausbildungszentrum an Maßnahmen zur Berufsorientierung teil.
7. Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern
Jährlich wird für Eltern, (ehemalige) Schüler und Interessierte ein Tag der offenen Tür durchgeführt.
Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für die Schüler und haben einen großen Einfluss auf den Erziehungs- und Bildungsprozess und auf das schulische Leben. Eltern beteiligen sich an der Organisation und Durchführung von Projekten und haben über die gewählten Vertreter der Schulkonferenz große Gestaltungsmöglichkeiten.
Jeder Klassen- und Fachlehrer ist zu bestimmten -bei Bedarf auch außerhalb von diesen- Sprechzeiten erreichbar. Pro Schulhalbjahr werden nach Klassenstufen gestaffelt Elternsprechtage organisiert.
Das Staatliche Gymnasium „Hermann Pistor“ strebt eine gute Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung, mit Institutionen, Vereinen und Unternehmen an. Beispiele sind die Betriebspraktika oder die Teilnahme von Schülern und Lehrern an Veranstaltungen in der Stadt und im Landkreis Sonneberg.
Die Bildungs- und Erziehungsarbeit an der Schule wird durch den Förderverein Hermann-Pistor-Gymnasium Sonneberg e.V. unterstützt. Gemeinsame Aufgabenbereiche sind die Zusammenarbeit mit Schüler-, Eltern- und Lehrervertretungen, die Mithilfe bei der Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln, die finanzielle Förderung der Schulbezogenen Jugendarbeit, sowie die Unterstützung bei Schülerfahrten, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen.
Personenbezeichnungen gelten für beide Geschlechter.